Das stille Örtchen

Unterwegs sein heisst auch auf ein paar kleine Dinge verzichten können. Nicht überall hat man die Annehmlichkeiten einer komfortablen WC-Einrichtung zur Verfügung. Gerade in etwas abgelegenen Regionen, eben genau dort wo man mit dem Defender bekanntlich hinfährt stehen keine öffentliche Toiletten zur Verfügung.

Wieviel Komfort braucht Mann / Frau?
Wenn man doch einfach genug Raum im Defender zur Verfügung hätte, wäre so eine mobile Chemie-Tolilette (Porta Potti etc.) schnell gekauft und eingerichtet. Bequemes Örtchen für Unterwegs eben. Aber was tun, wenn man einerseits Gewicht sparen möchte und die Platzverhältnisse alles andere als grosszügig sind? Hinzu kommt die Überlegung der Enstorgung. Wohin bloss mit der Chemie beim Entleeren des Abwassertankes? Auf Campinganlagen ist dies wohl kein Problem, aber in der Wüste?
Was braucht es um die Bedürfnisse so angenehm wie möglich zu erledigen?

Fragen über Fragen. Auch zu diesem Thema habe ich mir einige Nächte um die Ohren geschlagen und mich in verschiedenen Foren und Erfahrungsberichten schlau gemacht. Von der einfachen Sandschaufel (graben, entledigen, zuschaufeln) bis hin zum festeingebauten WC gibt es so ziemlich alles. Eben eine weitere Runde an Individualität und eigenen Bedürfnissen.
Vor ein paar Monaten habe ich eine Trockentoilette (Cactus) ersteigert. zu diesem Preis musste ich einfach zugreifen. Die Toilette ist durchaus eine Alternative. Diese Variante hat leider auch zwei wesentliche Nachteile: der Platzbedarf ist enorm und die speziellen Säcke zum einlegen benötigen auch zuviel Volumen im Kehricht. Weg damit; wenigstens auf die Seite. Nur mit Spaten und Toilettenpapier wollte ich auch nicht irgendwo hinter einen Busch (wenn es den einen hat) knien und mein Geschäft machen. Irgend etwas zum sitzen wäre schon toll!

Die Lösung
Beim bekannten Outdoor-Anbieter Woick in Deutschland bin ich auf die Feldtoliette aufmerksam geworden. Echt praktisch dieser umfunktionierte Camping-Klapp-Hocker. Platzsparend, leicht und doch bequem. Genau das Richtige für mich.


Feldtoilette von Woick

Was machen wir wenn es stürmt, regnet, schneit und die Kälte alles gefrieren lässt? Nach etlichen Zeichnungen und Plänen die ich vor der Entdeckung erstellt habe, fand ich eine kombinierte Lösung für das stille Örtchen.
Die Feldtoilette kann im Feld/Draussen zum Einsatz gelangen aber auch als Innentoilette verwendet werden. Den Deckel beziehungsweise die Brille mit der Halterung für den Beutel kann einfach aus der Halterung entfernt werden und auf die Staubox in der zweiten Sitzreihe angeklettet werden. Hierzu werde ich einen Ausschnitt aus dem Deckel der Staubox sägen und einen Eimer einsetzen. Im Eimer können die Beutel und das Toilettenpapier aufbewahrt werden und der restliche Stauraum der Box weiterhin benutzt werden.


Ansicht des Deckels von der Staubox (Sitzpolster hochgeklappt)


erste Pläne von der Lösung mit Feldtoilette

Der Einbau steht noch bevor und diese Arbeit wird bestimmt noch eine kleine Herausforderung. Jedenfalls habe ich die Wartezeit (Feldtoilette wurde an eine falsche Anschrift versandt) genutzt um mir weitere Gedanken zur "Müllentsorgung" gemacht. Im Coop wurde ich fündig: es gibt sogenannte Compobags. Dies Beutel sind zu 100% kompostierbar da sie vollumfänglich aus Maisstärke hergestellt sind. in den Grössen 10 oder 16 Liter erhältlich. So können wir mir ruhigem Gewissen, wenn auch mit einer kleinen Schaufelaktion, unseren "Abfall" wieder der Erde zurückgeben.




 

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