Orta San Giulio, immer eine Reise wert

Trotz des trostlosen, nasskalten Wetters fällt das Aufstehen sehr leicht. Im Nu angezogen und regenfest verpackt geht es mit den Hunden raus. nach einem anderthalb stündigem Spaziergang lässt auch die Regenkleidung etwas durch und auch ich tropfe etwas mehr als gewohnt.
Aber was solls; eine warme Dusche und rein in trockene Kleider. Jetzt kann es losgehen mit unserem Kurztrip ins Piemont.

Das Wägelchen schnurrt wie ein Kätzchen und die grosszügigen Kurven auf den Simplonpass hinauf sind ein Kinderspiel. Auf der Passhöhe weht noch ein kühles Lüftchen und die Anzeige kommt nicht über 5° C hinaus. Mit jedem Höhenmeter weniger steigt die Temperatur und bereits in Iselle öffnen wir das Verdeck. Die Fahrt durch Domodossola und Omegna geniessen wir bereits bei angenehmen 25° C und Sonnenschein. In Orta angekommen – notabene direkt auf der Piazza Motta ins Fahrverbot – noch einmal rechtsumkehrt. Das Auto parken wir nun doch lieber im Parkhaus statt auf der Piazza inmitten der Restaurants und Touristen.

Häuserfront bei der Piazza Motta

Palazzo Communale auf dem Marktplatz


Das Zimmer ist ein Hit. Keine Nullachtfünfzehn Lösung: 
Mit ca. 25 m2 recht gross, spezielle indirekte Beleuchtungen und die Dusche steht gleich im Zimmer. Ohne Kabine, nur eine Glaswand hindert die Wassertropfen daran sich im ganzen Zimmer zu vermehren. Das kleine Balkönchen mit direkter Sicht in Richtung Piazza und den Gässchen lädt zum verweilen und ablästern ein. Im Parterre befindet sich der Frühstücksraum, wo wir Samstags und Sonntags regelrecht schlemmen konnten.

Zimmer mit der Dusche rechts im Bild

Wenn's langweilig wird: Auf den Platten sind Zeitungstexte

Erstmal das kleine Städtchen ablaufen und jede noch so verwinkelte Gasse inspizieren. Klar dass wir noch ein Apéro geniessen. An der Vinothek-Bar gleich nebenan bekommen wir die herrlichen Köstlichkeiten. Von der Orangenkonfitüre mit Peperoncini, über reife und frische Käsespezialitäten bis hin zum verführerisch süssem Roero Arneis, lassen wir es uns gut gehen und zelebrieren la dolce vita.

La Dolce Vita part I

Das Abendessen geniessen wir im Restaurant ums Eck und sitzen spätabends immer noch in leichter Kleidung draussen und schlürfen den Espressi. Die Nacht verspricht laut zu werden: Die Bar im gleichen Gebäude hat regen Zulauf und eine Hochzeitsgesellschaft ist auch noch im Städtchen. Und es trifft auch zu. Beide Nächte. Aber wir sind ja noch jung und stecken dies weg.

Der Samstag startet wettertechnisch eher trist. Zum guten Glück haben wir mit dem Schlemmerfrühstück reichlich "Sonne" im Magen und nehmen die paar Regentropfen und die kühlen Temperaturen sportlich. Wir fahren mit dem kleinen Boot rüber auf die Isola und wollen den Weg der Stille ablaufen. Von Stille ist wahrhaftig viel zu erfahren. Scheint beinahe ausgestorben zu sein. Nach unserem Rundgang starten wir zur Tour di Lago. Einmal Omegna und auf der anderen Seeseite zurück. Bereits bei der Madonna del Sasso oder so ähnlich, wird das Wetter wesentlich freundlicher und weiter geht die Fahrt "oben ohne".

Ein Boot ganz für uns

Isola San Giulio mit dem Kloster

Das ganze noch bei Nacht und in Scheinwerferlicht
Den Nachmittag geniessen wir bei einem Sonnenbad auf dem Balkon und einem weiteren ausgedehnten Apéro in der Vinothek-Bar. hier erleben wir auch gleich vier Hochzeitspaare und im Besonderen die illustren Hochzeitsgäste. Zwei Gläser Weisswein und eine Zigarre reichen nicht aus abzulästern. Jedenfalls haben wir unseren Spass.
Das Abendessen in einem kleinen Restaurant ist nicht sonderlich gut, aber dafür die selbstgemachte Gelati danach auf der Piazza Motta.

Balkonaussicht I

Balkonaussicht II

Ascona hochsommerlich
Den Sonntag gehen wir gewohnt ruhig an und nach dem Frühstück, Koffern packen und auschecken, nehmen wir die Rückreise wieder unter die Räder. Natürlich nicht auf direktem Wege nach Hause. Dafür ist das Wetter viel zu schön und warm. In Cannobio schlendern wir noch über den grossen Sonntagsmarkt und in Ascona sitzen wir bei einer Pizza am See.

Cannobio (Uferpromenade)

Ascona, Schiffanlegeplatz an der Piazza Motta

Die weitere Fahrt führt uns durch das verschlungene Centovalli nach Domodossola und wieder über den Simplonpass ins Wallis. Den Autozug erreichen wir kurz vor sieben Uhr Abends und Zuhause treffen wir rechtzeitig zum Tatort ein.



Orta San Giulio ist sehr empfehlenswert und schlappe 200 km von Bern entfernt! 

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