Aller Anfang ist schwer

Als kleiner Junge, ich war damals so um die 10 Jahre alt, faszinierten mich so manche Dinge. Besonders angetan war ich vom Fahrzeug der Grossmutter eines Schulkollegen. Sie fuhr im Sommer regelmässig auf die Weide nahe bei meinem Elternhaus und tränkte die Kühe. Ihr Fortbewegungsmittel war keine normale "Kiste", auch kein Traktor. Das rollende, knatternde Gefährt trug den Namen Land Rover. "Wow" dachte ich immer wieder. "Wenn ich gross bin, fahre ich auch so ein Auto".


Und so vergingen die Jahre. Nach der Fahrprüfung musste erst ein sportliches Auto in der Garage stehen, gefolgt von weiteren schnelleren Wagen. Nie stand ein Land Rover auf dem Vorplatz. Bis vor fünf Jahren, ich war gerade als Verkaufsleiter auf Kundenbesuch, entdeckte ich eine wahre Perle von einem Defender. Kurzerhand das Steuer umgerissen und geparkt, hastig ausgestiegen und hin zu diesem Schmuckstück. Liebe auf den ersten Blick nennt man solche Begegnungen. Da stand er nun, ein "Ninety", schwarz, kräftig und kompakt.


Mein Fahrzeugwechsel stiess doch bei sehr vielen Freunden anfänglich auf Unverständnis. Ist teilweise auch nachvollziehbar; schliesslich fuhr ich vor dem Defender einen stattlichen Audi mit über dreihundert Pferdchen unter der Blechhaube. Nun gut, man wächst ja hinein. So waren die ersten Einwände auch bald einmal Geschichte und meine Faszination sprang gar auch auf Freunde über.
Gerne vergleiche ich die Leidenschaft mit meiner zweiten Passion dem Harley Davidson. Zündschlüssel drehen und das Abenteuer beginnt. Auch wenn der grössere Anteil der gefahrenen Kilometer nicht abseits der Strasse erfolgt (bin daran einen Ausgleich zu schaffen), so fährt immerhin das Freiheitsgefühl mit. "Diesen Berghang oder jenen Feldweg könnte ich jetzt fahren", solche Gedankengänge sind stets präsent im Defender.

Selbstredend, dass es nicht beim Fahrzeugkauf blieb. Erste Um- und Anbauten folgten sogleich. Vom Abschlepphacken über das Steuerrad bis hin zu Zurrösen. Kein Teil wurde ausgelassen und in nächtlichen Planungsphasen verbessert, optimiert und immer einwenig verändert. Erste Ausflüge und Erfahrungen im Gelände brachten das "innere Feuer" vollends zum brennen. Die Erfahrungen haben aber auch deutlich gemacht, dass der "Ninety" zwar kompakt und wendig ist, aber für Reisen mit ordentlichem Equipment nicht das ideale Fahrzeug ist. Da lag es doch auf der Hand den grösseren Bruder genauer anzuschauen. Gesagt, getan und gleich bestellt. Im Dezember 2008 war es, nach dreimonatiger Wartezeit endlich soweit. Ein silberfarbiger "Oneten" stand von nun an auf dem hauseigenen Parkplatz (die Einstellhalle ist leider zu niedrig).


So kam der kleine Junge zu seinem Fahrzeug. Zu dem vierräderigen Ding das seine Leidenschaft, sein Wesen und seinen Charakter mehr als verdeutlicht.

"Bernhard Kallen • Fährt Harley-Davidson, Land Rover und Tram; kann kochen und managt ihre Drucksachen."

So stehts auf meiner Visitenkarte geschrieben. Das ist der kleine Junge von heute.

1 Kommentar:

  1. Hey Benel!

    Danke vill mal nomal für die tolle Trittbretter. Sind bereits installiert und gsänd echt guet us. Chasch du mir mal no dini Kontodate oder ähnlichs schicke damit i dir dini 50.- für t Kanisterhalter chan schicke?

    Liebe Gruess

    Cyril

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